Aktuell finden große Maßnahmen an der Berkel statt im Rahmen des Hochwasserschutzes. Diese sind auf der Seite der Stadt Stadtlohn genauer einzusehen:
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Der 114,6 km lange Fluss Berkel ist ein Nebenfluss der IJssel. Sein Ober- und Mittellauf liegt im Münsterland in Deutschland, der Unterlauf in den Niederlanden.
Die Berkel entspringt in einer Einsattelung der Baumberge zwischen Nottuln und Billerbeck, rund 22 km westlich von Münster. Sie erreicht, zunächst nordwestwärts fließend, nach gut zwei Kilometern den Stadtrand von Billerbeck, wo sie an der Einmündung eines Trockentals durch eine starke Quelle verstärkt wird, die ebenfalls als Berkelquelle bezeichnet wird. Ihr Tal weitet sich noch innerhalb der Baumberge zu einer weiten Niederung. Bei Coesfeld tritt sie in die Talsandebenen der westlichen Münsterländer Bucht aus und passiert dann in westlicher Richtung fließend die jeweils rund 10 Kilometer voneinander entfernt liegenden Städte Gescher, Stadtlohn und Vreden. Hinter Vreden mündet der Ölbach in die Berkel.
Von der Quelle bis Vreden ist die Berkelaue auf einer Länge von rund 40 km als Schutzgebiet im Sinne der FFH-Richtlinie ausgewiesen.
Die Berkel erreicht kurz hinter Vreden niederländisches Gebiet. Für wenige hundert Meter bildet die Berkel die Staatsgrenze zu den Niederlanden. Dann fließt sie über Eibergen, Borculo, Lochem und Almen nach Zutphen, wo sie nach 114,6 km in die IJssel mündet. Ab Borculo zweigen Wasserläufe von ihr ab, die zunächst den Twentekanal speisen, bevor das abgezweigte Wasser auf anderem Wege die Ijssel erreicht.
Die Berkel im Stadtlohner Raum ist in Ober- und Unterberkel unterteilt und wird durch das Wehr in der Stadt getrennt.
Die Vereinsstrecke des Angelsportvereins beginnt im Oberlauf an der Grenze zwischen Stadtlohn und Gescher und endet im Unterlauf an der Grenze zwischen Stadtlohn und Vreden.
Militärisch erlangte die Berkel im Dreißigjährigen Krieg durch die Schlacht bei Stadtlohn Bedeutung: 1623 zog Christian von Braunschweig mit seinem protestantischen Heer aus Göttingen kommend Richtung Niederlande. Verfolgt wurde er von Johann Graf von Tilly, einem Befehlshaber der katholischen Liga.
Am 6. August erreichten beide Heere bei Stadtlohn die Berkel. Da Christian keine Zeit mehr für ein geordnetes Übersetzen hatte, sah er sich gezwungen, sein Heer zum Kampf aufzustellen, um dem Tross das Übersetzen zu ermöglichen. Nachdem Tilly jedoch die Reihen Christians durchbrechen konnte, kam es zum Chaos, da der Tross die Brücken verstopfte und ein geordneter Rückzug nicht mehr möglich war. So endete die Schlacht in einem Gemetzel, bei dem bis zu 10.000 Soldaten ihr Leben ließen und Christians Heer vollständig aufgerieben wurde.
Noch bis 1774 war die Berkel ab Coesfeld schiffbar, um Sandstein aus den Baumbergen zu transportieren. Aufgrund des meist niedrigen Wasserstands wurden Plattbodenschiffe (Zompen) eingesetzt.
Im deutschen Abschnitt hat die Berkel ein deutlich höheres Gefälle als im niederländischen, so dass hier Wasserkraft nutzbar ist; etwa in Coesfeld durch die Neue Mühle (Getreidemühle), die Kolver Mühle und Mühle Hautmann, in Gescher durch die Mühle Tungerloh, in Stadtlohn durch die Stadtmühle und in Vreden durch ein Elektrizitätswerk.
2011 wurde der als berkelroute bezeichnete Radweg eröffnet, der in Flussnähe von Billerbeck nach Zutphen führt. Die berkelroute ist Teil eines grenzüberschreitenden Radwanderwegnetzes, zu dem auch aa-, slinge- und ijsselroute gehören. Die Radwege bieten sechs Rundfahrten und können untereinander kombiniert werden.